Die Geschichte von Zeholfing
Luftaufnahme von 1998

Die Ortschaft Zeholfing liegt am Steilufer der Isar, eingerahmt von der natürlichen Eingrünung des Isar-Steilhanges im Norden und dem Hügelland zwischen Isar und Vils im Süden.
Der Ort wurde 1148 erstmals urkundlich erwähnt.
Zeholfing war ein Stützpunkt der im zweiten Jahrhundert nach Christi durch die Römer von Künzing aus an der rechten Isarseite angelegten Verteidigungslinie Schwarzwöhr - Pöring - Bürg - Ahausen. Die Befestigung mag bei der von König Odoaker im Jahre 488 vollzogenen Schleifung der römischen Kastelle zerstört worden sein. Die alte, von Plattling nach Ganacker führende Römerstraße, die noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts zum Viehtrieb benutzt wurde, ging hart an der Gemeindegrenze vorbei.
Im Jahre 1261 wurde Zeholfing zur Pfarrei erhoben. Bis dahin war sie Vikariat von Ettling. Die Pfarrei Zeholfing besteht heute noch und gehört zum Pfarrverband Landau a. d. Isar. Die Pfarrkirche ist dem hl. Laurentius geweiht und ist eine beachtenswerte Anlage aus der Übergangszeit vom romanischen zum gotischen Stil.
Sie wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Die Seitenschiffe sind spätgotisch, angebaut etwa um 1500. Sie gestalten die ursprüngliche einschiffige Kirche zum dreischiffigen Hallenbau. Die beiden Deckengemälde im Langhaus stellen die Krönung Mariä und die Marter des hl. Laurentius dar und stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Zwiebelturm der Pfarrkirche fiel im Jahre 1921 einem Großbrand zum Opfer. Vor den anrückenden Amerikanern haben deutsche Truppen in den letzten Kriegstagen die hölzerne Isarbrücke gesprengt. Daraufhin nahmen die Amis den Ort unter Beschuß, wobei zwei Anwesen zerstört und der Kirchturm schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es waren drei Tote, ein junger Soldat und zwei Zivilisten zu beklagen.

Verkehrsmäßig ist die Ortschaft durch die Staatsstraße 2114 sowie durch die Kreisstraße 24 erschlossen. Bereits 1946 wurde in Zeholfing die erste "Gebietsreform" durchgeführt. Die damalige Gemeinde Poldering wurde in die Gemeinde Zeholfing eingegliedert mit Ausnahme der Orte Haidberg, Wimpersing und Hilgersdorf, die zur Gemeinde Kammern kamen. Die Ortschaft Zeholfing besaß eine vierklassige Volksschule, die 1970 aufgelöst und dem Schulverband Landau a. d. Isar eingegliedert wurde. Am 1. Juli 1972 wurde die gesamte Gemeinde Zeholfing in die Stadt Landau a. d. Isar eingegliedert. Letzter Bürgermeister der Gemeinde war Herr Josef Geier, der die Geschicke der Gemeinde vom Jahre 1948 bis zur Eingemeindung ununterbrochen leitete. Die Ortschaft Zeholfing hatte früher eine rein bäuerliche Struktur. Im Dorfleben waren Landwirtschaft und die bäuerlichen Handwerksbetriebe bestimmend. In den Fünfziger Jahren setzte allmählich eine Umstrukturierung ein, die sich in den Sechziger Jahren beschleunigte und auch heute noch anhält. Dadurch bedingt, änderte sich auch der Dorfcharakter. Drei Baugebiete, Zeholfing-West, Zeholfing-Ost u. Pfarrgarten konnten erschlossen werden. Das neue Baugebiet "Senfeldanger" ist ausgewiesen. Die Ortschaft Zeholfing hat schon bei mehreren Dorfverschönerungswettbewerben auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene mit Erfolg teilgenommen.
Zeholfing wurde aber auch über die engeren Grenzen hinaus wegen der vorhandenen großen Kirschengärten bekannt.